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1. Teil 2 - S. 35

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Die Bezwingung Rußlands. 35 vergeblichen Angriffsversuchen noch so erschöpft, daß sie keine neuen mehr zuwege brachten. Erst im Äerbst hatten sie sich so weit erholt, daß sie einen neuen gewaltigen Vorstoß versuchten. Die Russen freilich waren inzwischen für uns erledigt. Dieser Angriff der Franzosen ist nun der schlimmste von allen jgewesen. Die Äauptstelle war gleich südlich der belgischen Grenze bei Arras. Das Trommel-feuer, mit dem sie ihn einleiteten, und das tagelang anhielt, war so fürchterlich, daß von den deutschen Schützengräben und Stellungen überhaupt nichts mehr zu sehen war. Die Soldaten, die dort standen, waren in ihren Unterständen ganz und gar durch die herabgefallenen Sandmassen eingeschlossen. Die mußten sich erst mühsam mit dem Spaten wieder herausarbeiten, als die Franzosen zum Sturm über-gingen. Und so gelang es denn den Feinden tatsächlich, an manchen Stellen die vorderste Reihe unserer Schützengräben einzunehmen. Vielleicht hätten die Franzosen damals tatsächlich an einer Stelle unsere ganze Front durchbrechen können, wenn sie nur 'nicht selber von diesem Gewaltangriff so erschöpft gewesen wären, daß sie die erreichten Vorteile gar nicht mehr genug ausnutzten. Inzwischen kamen von rückwärts unsere Verstärkungen heran, und da mußten die Feinde stehen bleiben, wo sie standen, ja an einigen Stellen wurden sie wieder zurückgetrieben. Auch dieser gewaltige Angriffsversuch scheiterte. Die Deutschen blieben, wo sie waren. Nachher behaupteten die Franzosen dann, sie hätten von vorneherein garnicht durchbrechen wollen, sondern hätten nur an einigen Stellen ein paar deutsche Gräben erobern wollen. Aber wir hatten die Angriffsbefehle des Generals Zoffre gefunden, in denen deutlich stand, die deutsche Linie sollte durchbrochen und das deutsche Äeer aus Frankreich herausgeworfen werden. Da konnten wir also allen Leuten beweisen, daß die Franzosen wieder einmal gelogen hatten. Llnser deutscher Angriff gegen Rußland war glänzend gelungen, der französische gegen Deutschland glänzend gescheitert. !lnd nun waren unsere Truppen frei, um irgendwo anders etwas Neues anzufangen. Merkworte: Einschließung der Russen von 2 Seiten Lindenburg 4, Leopold v. Baiern 2, Mackensen 3 Armeen, außerdem 3 selbständige Armeen in Ostgalizien Mackensen stößt durch das Loch im Süden Leopold v. B. hält die Russen möglichst fest 3*

2. Teil 2 - S. 36

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
36 Sechzehnter Abschnitt. Eiliger Rückzug der Russen Weit zurückgetrieben, Festungen für Angriffsversuche verloren, 1 Million Gefangene, Polen von Rußland befreit Norvo-Gcorgiewsk mit 100000 Mann Französischer Angriff im Äerbst (Amts) scheitert Sechzehnter Abschnitt. Die Deutschfeindschaft in neutralen Ländern. Von den anderen Ländern, die am Kriege nicht beteiligt waren, haben wir schon einmal gesprochen, als wir von der Neutralität Belgiens handelten. Sch.: Die Belgier hatten einen Geheimvertrag mit England gemacht, die Engländer aber haben den anderen Völkern vorgelogen, wir Deutsche hätten die Belgier ohne Grund überfallen, und die Neutralität verletzt und damit unser Wort gebrochen. Als dann die Belgier hinterrücks auf die deutschen Souaten geschossen hatten, und ihnen dafür ihre Städte angezündet wurden, haben die Engländer wieder überall behauptet, die Deutschen hätten das ohne Grund und Recht und nur aus Zerstörungswut getan. Ja, so haben die Engländer vom ersten Augenblick an gegen die Deutschen gelogen. And sie hatten das sehr bequem. Zn den Ländern, die jenseits des Mecres liegen, in Amerika, Australien, Asien, bekommt man die Nachrichten aus Europa am schnellsten immer durch das telegraphische Kabel. Diese Kabel sind ganz lange Drahtleitungen für den Telegraphen, die ins Meer versenkt werden und so von einer Küste bis zur andern auf dem Meeresgrunde entlang laufen. Die meisten Kabel aber, die es gibt, gehen von England aus und gehören den Engländern. Das eine deutsche Kabel haben sie gleich bei Anfang des Krieges vom Meeresgrunde heraufgeholt und entzweigeschnitten. Wenn also nun die Leute jenseits des Meeres etwas vom Kriege hören wollten, mußten sie sich mit den englischen Nachrichten begnügen. Aber auch in den euro-

3. Teil 2 - S. 64

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
64 Siebzehnter Abschnitt. schossen werden. Aber es ist noch schneller zum Angriff gekommen. Dort in Serbien gibt es eine ganz gefährliche Art Sturmwind, der aus Süden bläst, die Kossowa. Wenn die Kossowa bläst, dann sind so gefährliche Wellen auf der Donau, daß man auch in friedlichen Zeiten nicht daraus fahren kann. Nun gar wenn drüben die Feinde schießen. Und die Kossowa blies aus Leibeskräften. Die Wellen auf der Donau waren furchtbar hoch und überschlugen sich und machten an den Äsern eine Branbung wie am Meere. An dem Morgen aber, als der Angriff beginnen sollte, legte sich der Sturm ein wenig. Da sagte der deutsche General: Jetzt müssen wir die Zeit ausnutzen und können nicht abwarten, bis unsere Artillerie mit Schießen fertig ist. Schnell wurden die großen Kähne der Pioniere ins Wasser geschoben, die Soldaten stiegen ein und ruderten herüber, während unsere Kanonen aus Leibeskräften auf die feindlichen Stellungen schossen. An 70 Stellen haben die Deutschen zu gleicher Zeit die Donau und Sawe überschritten. Überall mußten sie gleich, wenn sie am Ufer waren, die heftigsten Angriffe der Serben aushalten. Nun konnten ja doch in den Booten immer nur ziemlich wenig herüberfahren, die mußten nun aushalten, bis die Pioniere mit den Booten zurückgefahren waren und wieder neue nachbrachten. Inzwischen hieß es gegen die riesige Übermacht der Serben standhalten. Und wie oft sind mitten auf dem Wasser die Kähne durch feindliche Geschosse zum Sinken gebracht worden! Und was meint ihr, was das überhaupt für ein Gefühl ist, so still in einem großen Kahn zu sitzen, wo man von allen Seiten gut gesehen werden kann, während von drüben die feindlichen Kanonen und Maschinengewehre immerfort schießen und oft genug auch treffen. Viele tapfere Soldaten haben dabei ihr Leben lassen müssen. Vor den serbischen Kugeln oder in den Donauwellen. Und ganz ohne einmal ordentlich ins Wasser gefallen zu sein, sind überhaupt nicht viele herübergekommen. Und dann ging es in den nassen Kleidern den ganzen Tag und die Nacht hinein immer weiter vor und gegen die Feinde. Aber es gelang. Die Deutschen gewannen überall das jenseitige Uf&, und nun rückten von den anderen Seiten die Österreicher und die Bulgaren ebenfalls in Serbien ein, und bildeten einen großen Kalbkreis um das serbische joeer. Wenn die Serben also nun nicht eingeschlossen und alle ge-

4. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 41

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der rumänische Krieg. 41 hin eine andere Sprache zu lehren. Aber das seht ihr daraus, wenn überhaupt die obersten Beamten des Volkes auf solchen wunder-lichen Einfall kommen konnten, wie vernarrt die Rumänen in die Franzosen sein müssen! Die drei Völker, die nun hier so eingekeilt zwischen den nördlichen und südlichen Slawen wohnen, müßten nun eigentlich schön untereinander zusammenhalten. Das haben sie auch mitunter getan, aber nun sind sie untereinander garnicht verwandt. Ihre Sprachen sind jede von der anderen so ungeheuer verschieden, daß es für jeden recht schwer ist, die des anderen zu lernen. Jedes von ihnen hängt natürlich auch am meisten an den Völkern, die mit ihm sprachlich verwandt sind, wenigstens ist das so bei den Rumänen und bei den Deutschen. Nun sind aber die Franzosen, für die die Rumänen so schwärmen, mit den Deutschen im deutschen Reich, für die die österreichischen Deutschen eintreten, schon immer spinnefeind gewesen. Darum ist die Freundschaft zwischen Deutschland und Rumänien immer etwas in Gefahr gewesen. Daß sich die Beiden lange Zeit gut vertragen haben, verdanken wir wohl, wie ihr schon neulich gehört habt, vor allem dem rumänischen König Karol, der ein deutscher Prinz aus dem Lohenzollernhause war. Sonst haben die Rumänen sich oft genug daran geärgert, daß die Deutschen mit den Franzosen so schlecht standen. Nun müssen wir uns einmal das Land der Rumänen genauer ansehen: Die Hauptsache in diesem Lande ist das Mündungsgebiet des großen, mächtigen Donaustromes mit seinen gewaltigen Nebenflüssen, Pruth und Sereth. Diese Flüsse fließen um das spitze Gebirgsdreieck herum, das hier im Osten die Grenze von österrctch-Angarn bildet. Nun wohnen aber die Rumänen weit über dies Gebirge hinaus nach Westen. Die äußerste Spitze des großen Gebirgsdreiecks wird hier im Westen durch ein etwas niedrigeres Gebirge gegen die Donautiefebene abgegrenzt. Dieses dreieckige Land, das Lochland von Siebenbürgen, wird auch hauptsächlich von Rumänen bewohnt, ja über dies Gebirge hinaus noch bis in die ungarische Tiefebene des Theißflusses hinein wohnen noch eine ganze Menge Rumänen. Was nun sehr ärgerlich für die Rumänen ist, ist, daß ihr Volksgebiet nirgends recht ans Meer heranreicht. Äier im Süden bildet, wie ihr seht, die Donau die Grenze des rumänischen

5. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 20

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
20 Neunzehnter Abschnitt. Iii ungeheuere Koloß, so groß wie eine schwimmende Stadt, bricht in der Mitte durch und sinkt in zwei Teile geborsten ins Meer. Einen Augenblick haben alle Mannschaften auf den deutschen Schiffen mit angehaltenem Atem hinüber gestarrt, dann brechen sie in ein tosendes, brüllendes Äurra aus, und nun läuft die Nachricht in allen deutsche» Schiffen vorn Deck bis in den untersten Kohlenraum, und überall wird sie mit Jubel empfangen, und überall arbeiten die wackeren Seeleute nun mit doppelter Freudigkeit. Nicht lange darnach ereilt das Schicksal einen zweiten englischen Panzerkreuzer. Dem reißen die deutschen Geschosse die eine Seite auf. Die Behälter, in denen die mächtigen Vorräte an Öl sich befinden, geraten in Brand. Eine Flamme schlägt aus der Seite des Schiffes, so hoch wie ein Kirchturm. Ganz langsam beginnt sich das brennende Schiff zu drehen und nach der wmtdgefchoffenen Seite hin überzulegen, und dann sackt es allmählich Meter für Meter ins Wasser. Man sieht noch, wie die obersten Türme hervorragen und dann auch sie verschwinden. So haben die 5 deutschen Schlachtkreuzer in kurzer Zeit 2 von den 6 englischen vernichtet. Als es so weit war, erhielt das englische Kreuzergeschwader Lilfe. Um 7«7 tauchte eine Flotte von englischen Linienschiffen auf. Das war noch nicht die eigentliche Lauptflolte, sondern nur ein vorausgeeiltes Geschwader, das aus besonders schnellen Schiffen bestand. Nun wurde die Sache für unsere weit unterlegenen Kreuzer ernst. Zu allererst schickte deshalb unser Vizeadmiral Lipper die Torpedoboote vor. Als ob man Pfeile auf die feindlichen Schiffe abgeschossen hätte, so sausen die flinken schwarzen Boote durch die Nethen unserer Schiffe hindurch auf den Feind zu. Auch drüben kommen die Torpedoboote zum Vorschein. 3n der Mitte treffen sie sich. Zwei englische Boote werden in den Grund geschossen, zwei andere schwer beschädigt. Inzwischen nähern sich nun endlich von beiden Seiten die Äauptflotten der Linienschiffe. Als etwa um 7 Uhr Admiral Schccr mit den deutschen Großkampfschiffen in Sicht kommt, versuchen die Engländer uns dadurch beizukommen, daß sie in aller Erle losführen, nach Osten umbiegen und damit uns einzuklammern versuchen. Aber wenn auch die Geschwindigkeit der englischen Schiffe größer ist, die Unseren geben alle Kraft her, die sie haben, und machen die Wendung der englischen Schiffe mit, )o daß es denen

6. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 42

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
42 Einundzwanzigster Abschnitt. m Gebietes gegen das bulgarische. Nun biegt die Donau knapp 100 km vor dem Ufer des Schwarzen Meeres Plötzlich nach Norden um, flicht hier etwa 200 km parallel zum Ufer, biegt dann wieder ebenso scharf nach Osten und mündet. Durch diesen doppelten Knick der Donau wird hier ein viereckiges Stück Land abgegrenzt, die Dobrudscha. 3n diesem Lande wohnen fast gar keine Rumänen. Es ist ähnlich wie Mazedonien von sehr vielen durcheinanderwohnenden Völkerstämmen besetzt; am meisten gibt es dort Bulgaren und dann auch sehr viele Türken. Dieses Land, die Dobrudscha, sperrt also im Süden das Gebiet der Rumänen vom Meere ab. Nördlich davon, an der eigentlichen Donaumündung, gibt es einen schmalen, von Rumänen bewohnten Streifen, der bis ans Meer reicht. Aber das ist ein erbärmliches Land, nichts als Sumpf und Dickicht, von so vielen Wasserläufen drr mündenden Donau durchschnitten, daß keine ordentliche Stadt drin gebaut, keine fahrbaren Straßen und Eisenbahnen angelegt werden können, ein Land so etwa wie bei uns der Spreewald. Nördlich davon das Land zwischen Pruth und Dnjestr, das ihr hier seht, wird Bessarabien genannt. Einen langen, schmalen Streifen davon, der bis ans Schwarze Meer reicht, besaßen die Rumänen. Freilich sitzen zwischen ihnen auch gerade im Mündungsgebiet sehr viele Ukrainer. Aber hier ist schließlich doch das einzige totücf Land, das für die Rumänen am Meere in Betracht kommt. Wir wollen jetzt noch einmal die Lauptteile des von Rumänen bewohnten Landes auszählen und ansehen: im Osten das Gebiet des Pruth, das östliche Ufer mit dem Namen Bessarabien, am westlichen Ufer ein Land, das vom Sereth durchflossen wird, mit dem Namen Moldau. Dann kommt das riesige Gebirge der Karpathen, darauf das Äochland von Siebenbürgen, darauf ein kleineres Gebirge und westlich davon noch ein Stück der Theißtiefebene. Dieser Teil des rumänischen Landes liegt also ganz unglücklich; wo er ans Meer grenzt, ist teilweise sehr schlechtes Land, teilweise ist es von Slawen, den Ukrainern, besetzt. Das große Binnenland ober ist von einem sehr hohen und einem mittleren Gebirge in drei Stücke gerissen. Das ist also der nördliche Teil des Rumänenlandes. Da hier viel Gebirge liegt, ist das Land auch nicht so besonders fruchtbar. Dagegen ist ein sehr wertvolles Land der südliche Teil des Rumänen-gebietes, die Walachei, die hier zwischen dem hohen österreichischen

7. Teil 1 - S. 5

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
England. 5 Kriegsbund gegen uns zustande gebracht, den Dreiverband, Eduard Vii hat alle Völker in der Welt gegen uns aufgehetzt. And wenn jetzt die Engländer so fromm und friedlich tun, dann wollen wir ihnen sagen: 3hr habt doch den Krieg angefangen, ihr Leuchler und Äetzer, ihr und euer früherer Oberheuchler und Oberhetzer, euer König Eduard Vii. Nun ist das aber gewiß merkwürdig, was eigentlich in aller Welt die Engländer gegen uns haben. Sie wohnen ja ganz weit von uns weg, über das Meer hin. Will man auf dem geraden Wege nach England, da muß man erst durch andere Länder durch, durch Äolland oder Belgien. Also haben wir ihnen und sie uns niemals Land wegnehmen können oder wollen. Darum haben wir auch noch nie Krieg miteinander gehabt. Wir haben uns gegenseitig viel abgekauft. Unsere Kleiderstoffe, Stahlwaren, Messer und so etwas, sind früher sehr viel aus England gekommen. Dafür haben wir den Engländern feine Instrumente, Ferngläser und so etwas verkauft. Wir haben bei uns gern englische Bücher gelesen, soviel wie von keinem anderen Volk der Welt, und die Engländer haben von uns Deutschen gern schöne Musik gehört. Also wir haben uns aufs beste vertragen. And mit einem Male fängt dieser König Eduard Vii. an, alle Leute gegen seine guten Freunde und friedlichen Nachbarn aufzuhetzen. Warum nur? Nun gebt acht, das sollt ihr auch hören. Ihr habt alle schon England auf der Karte gesehen. Was ist das für ein merkwürdiges Land? Sch.: Das ist eine Insel. 3a, England ist eine Insel, eine sehr große. Vom einen Ende bis zum anderen ist so weit, wie von Königsberg in Ostpreußen bis Köln am Rhein. Wie lange meint ihr, daß man da mit einem ganz schnellen D-Zug fahren müßte? Das würde einen ganzen Tag und eine ganze Nacht dauern. Zu Fuß müßte man einen ganzen Monat wandern und müßte sich flott ranhalten, um durchzukommen. And diese riesige Insel ist rings vom Meer umflossen. Seht ihr, wenn die Leute bei uns aus Straßburg oder aus München ans Meer fahren wollen, da brauchen sie zwei Tage zum Reisen. So etwas gibt s in England nicht. In einem halben Tage kann man von überall her an der Küste sein. And da auf dem Meere fahren

8. Teil 1 - S. 14

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
14 Zweiter Abschnitt. und mußten an die russischen Großen Steuern zahlen und für sie in den Krieg gehen. Nun ist aber Rußland mit seinen Eroberungen bis an die Grenze von Deutschland und Österreich gekommen. £lnd de hat es ein Ende, denn das sind auch große und mächtige Staaten, die sich nicht so leicht wie die Ukrainer oder die Polen oder die Finnen besiegen und einstecken lassen. Aber die Großfürsten brauchen doch weiter Geld; und arbeiten und ihrem Volke zu mehr Fleiß und Wohlstand helfen wollen sie nicht, weil ihnen das zu mühselig ist. Was bleibt ihnen da übrig! Sie müssen mit Deutschland und Österreich anbinden. And da ist auch noch ein besonderer Grund. Wenn ihr euch Rußland auf der Karte anseht, da merkt ihr, daß es so sehr viel Binnenland hat und so wenig Meeresküste. Zwar im Norden an Sibirien entlang ist ja eine ganz lange Küstenstrecke. Aber das ist io weit im Norden, daß das Meer im Winter zufriert, und daß auch im Sommer Eisblöcke dort treiben. Da ist denn die Schifffahrt so gefährlich, oder gar nicht möglich, daß die Russen nichts davon haben. Dann haben sie Meeresküste und Läfen im Nordwesten an der Ostsee und im Süden am Schwarzen Meer. Aber das sind beides Meere, die nur durch eine schmale Straße mit dem großen Ozean in Zusammenhang stehen. An der Ostsee sitzen die Schweden, Dänen und die Deutschen an der schmalen Straße und am Schwarzen Meer die Türken. Sowie nun einmal Krieg ist, lassen die die russischen Schiffe nicht durch, und Rußland kann keinen Landel treiben. Aber ihr wißt schon, daß beim Lande! viel Geld einkommt. ilnd da möchte Rußland gern einen schönen jo asm haben, wo sie geradewegs in den Ozean kommen, daß sie keiner am Landel hindern kann. Da müßten sie aber entweder ganz Preußen, Pommern, Mecklenburg und Lolstein uns wegnehmen, damit sie bis Lamburg kommen, oder sie müßten den Türken Konstantinopel nehmen. Nun, das erste lassen wir uns natürlich nicht gefallen, und das zweite läßt sich Österreich nicht gefallen. Denn die Österreicher sagen: „Wenn Rußland erst im Osten oder Südosten um unser Land herum ist, da wird es nicht lange dauern, daß sie uns auch angreifen." Wir wissen ja doch, daß die Russen immer neue Länder erobern, um neues Geld ins Land zu bekommen. Das kann aber den Österreichern nicht gleich sein, wenn dann einmal die Russen von Norden

9. Teil 1 - S. 116

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
116 Elfter Abschnitt. und wären gleich mit ihrer Flotte in die deutsche Nordseebucht bei Lelgoland gefahren, um unserer Flotte zu Leibe zu gehen! „Vier-undzwanzig Stunden nach der Kriegserklärung", hatte vorher ihr Marineminister geprahlt, „würde die ganze deutsche Flotte auf dem Meeresgrunde liegen". Wären sie doch nur gekommen! Da wäre es wohl unseren Schiffen nicht gut gegangen, aber ihren noch viel schlechter. Denn da war die stark befestigte Insel Lelgoland mit ihren riesigen Geschützen und die Kriegshäfen Deutschlands. Da hätten sich unsere Schiffe immer leicht mal zurückziehen und, wenn es ihnen gut schien, wieder vorbrechen können. Das haben sich aber die Engländer auch gesagt. Und wenn sie auch vorher im Frieden unsere Flotte mit dem großen Munde schon versenkt hatten, sind sie, als es Ernst wurde, doch fein davon geblieben und haben gemeint, Vorsicht sei der bessere Teil der Tapferkeit. Schade! Unsere Blauen hätten es ihnen schon gewiesen. Schade! Denn nun, wo die Engländer wegblieben, konnten wir ihnen nicht gleich zu Leibe. Daß wir mit unseren wenigen Schiffen sie in ihren eigenenlafengebieten aufsuchten, wo sie nun sich fein verstecken und aus dem Linterhalt hervorbrechen konnten, das ging doch wirklich nicht. Da hätten sie unsere Flotte nur entzwei geschossen. Darum mußten zunächst unsere Schiffe zu Lause bleiben und abwarten, ob sich nicht das Glück zu ihren Gunsten wenden würde. Und ihr werdet schon noch erleben, wie das kommen kann. Aber vorläufig hatten wir zu wenig Kriegs-Schiffe, um unseren Landel gegen England und Frankreich zu schützen. Darum half uns alles nichts, wir mußten den ganzen Lande! aufgeben. Da hat nun unser Admiralstab — das ist der Generalstab bei der Flotte — gedacht: „Unser Landel muß aufhören; das hilft nichts. Sollen wir aber darum die Lände in den Schoß legen? Das tut ein deutscher Seemann nicht. Wir wollen doch sehen, ob wir nun nicht wenigstens dem Landel unserer Feinde auch Schaden tun können, damit doch die hochnäsigen Engländer auch spüren, daß Krieg ist." Und das hat unsere Flotte nun doch ganz gründlich besorgt. Als der Krieg ausbrach, da waren überall in der Welt einige kleine Kreuzer von uns unterwegs. Die ganze große Schlachtflotte liegt ja immer zu Lause in Kiel und Wilhelmshaven, damit sie gegen die Engländer bei der Land ist. Aber ein paar kleine Kreuzer sind in Amerika und Indien und Australien und China. Das sind ja noch ganz ordentliche Schiffe, so groß wie ein ganz großes Laus in

10. Geschichtliches Lesebuch - S. 295

1898 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Xxi. Rede des deutschen Reichskanzlers Fürsten Bismarck. 295 Wege, aber mit einer Diplomatie, hinter der ein schlagfertiges und nahe bereites Heer steht. . f ~ «h Wenn das die Absicht Rußlands ist, wie ich rem auf Grund des technisch-diplomatischen Urteils, das ich mir nach meiner Erfahrung bilde, viel eher vermute, als daß sie den ziemlich rüden Drohungen und Renommagen der Zeitungen entsprechen würde, so ist für uns absolut noch kein Grund, in unsere Zukunft fchwarzer zu sehen, als wie wir es seit 40 Jahren überhaupt gethan haben. Es Yt ja Die wahrscheinlichste Krisis, die eintreten kann, die orientalische. Wenn sie eintritt, so sind wir bei der gerade nicht in erster Urne kteug . Wir sind da vollkommen, und ohne irgend welcher Verpflichtung zu nahe zu treten, in der Lage, abzuwarten, daß die im Mittelländischen Meere, in der Levante nächstbeteiligten Mächte zuerst ihre Entschließungen treffen und, wenn sie wollen, sich mit Rußland ver- tragen oder schlagen. Wir sind weder zu dem einen noch zu dem anderen in erster Linie in der orientalischen Frage berufen, ^ebe Großmacht, die außerhalb ihrer Interessensphäre aus die Politik der anderen Länder zu drücken und einzuwirken und die Dinge zu leiten sucht, die periklitiert außerhalb des Gebietes, welches Gott ihr angewiesen hat, die treibt Machtpolitik und nicht Jnteressenpolitik, die wirtschaftet auf Prestige hin. Wir werden das nicht thun; wir werden, wenn orientalische Krisen eintreten, bevor wir Stellung dazu nehmen, die Stellung abwarten, welche die mehr interessierten Mächte dazu nehmen. , . Es ist also kein Grund, unsere Situation im Augenblicke }o ernst zu betrachten, als ob gerade die gegenwärtige Lage der Anlaß wäre, weshalb wir die gewaltige Vermehrung der Streitkräfte, die die Militärvorlage in Vorschlag bringt, heute versuchen sollten. Ich möchte die Frage der Wiedereinrichtung der Landwehr zweiten Ausgebots, kurz, die große Militärvorlage, mit der anderen, der Finanzvorlage, ganz loslösen von der Frage, wie unsere augenblickliche Situation ist. Es handelt sich da nicht um eine momentan vorübergehende Einrichtung, es handelt sich um eine dauernde, um ein dauerndes Stärkerwerben des Deutschen Reichs. Daß es sich nicht um eine momentane Einrichtung hanbelt, das, glaube ich, wirb ein-lenchtenb gefunben werben, wenn ich Sie bitte, mit mir die Kriegsgefahren biirchzugehen, welche wir seit 40 Jahren gehabt haben, ohne in eine nervöse Unruhe zu irgenb einer Zeit geraten zu sein. Wir haben im Jahre 1848, wo die Deiche und Schleusen zer-
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